Das Kosmische Feld 1. Teil
Beziehungen im Zusammenhang mit Krankheit und Heilung
Der Mensch ist nicht nur ein Bürger der Erde, sondern mit seinem Bewusstsein eingegliedert in den Kosmos, er ist ein kosmischer Bürger.
Wenn Menschen in Beziehung treten, sei es am Arbeitsplatz, in der Freundschaft, der Familie oder Interessengemeinschaften, können wir beobachten, dass sich recht unterschiedliche psychische Spannungsfelder entwickeln. Es entwickelt sich ein Klima, das abhängig vom äußerlich wahrnehmbaren Umgang untereinander, aber auch im
höchsten Maße abhängig von unausgesprochenen Gedanken, Gefühlen, Vorstellungen und geheimnisvollen, unsichtbaren seelischen Verknüpfungen und unbewussten Neigungen als angenehm oder unangenehm empfunden wird. Die Wahrnehmungen der Teilnehmer können dabei ganz unterschiedlich sein, aber im allgemeinen lässt sich ein Trend erkennen, der die Atmosphäre entweder als eher unsympathisch und abbauend, oder als aufbauend und sympathisch charakterisieren lässt.
Ein solches Beziehungsfeld hat je nach Intensität auch starke Auswirkungen auf die psychische und/oder körperliche Gesundheit der Einzelnen. Die krankmachende Wirkung von Mobbing z. B. Ist eine allgemein bekannte Tatsache. Dabei wirken heimliche Intrigen und unbewusste seelische Bindungen oftmals gravierender als offene Konfrontationen. Als positive Beispiele sind aber auch energetische Felder bekannt, die eine heilende Ausstrahlung entfalten.
Bevor wir uns jedoch mit der Frage auseinandersetzen „Wie kann ein heilendes, förderndes energetisches Feld in den verschiedenen Beziehungsfeldern aufgebaut werden?“ ist es ratsam sich zunächst eine klare Anschauung zu bilden, worum es sich bei diesen geheimnisvollen Kräften handelt.
Der Mensch ist ein individuelles, einheitliches Wesen, dass sich aus verschiedenen Wesensgliedern zusammensetzt und verschiedensten Einflüssen ausgesetzt wird. Er besitzt einen physischen Körper,der den Erdkräften (z.B.: Schwerkraft) ausgesetzt ist, einen Lebensleib, oder Ätherleib, der eine enge Verbindung zu den atmosphärischen Kräften wie Klima usw. besitzt, ein Bewusstsein mit den Kräften des Denkens, Fühlens und Wollens, wodurch er in den Kosmos eingebettet ist und im regen Austausch mit der Planetensphäre steht. Dieser Teil wird auch Astralleib genannt. Des weiteren
besitzt er ein Selbst, oder Ich, dass Ihn zum Teilhaber an den geistigen göttlichen Schöpferkräften und zugleich zu einem in sich einheitlichem Individuum erhebt. Selbstverständlich existieren diese 4 Wesensglieder nicht unabhängig voneinander, durchdringen und beeinflussen sich gegenseitig. So ist es ganz wichtig zu beachten, dass der Astralleib des Menschen deshalb vom Astralleib der Tiere verschieden ist, weil das Ich daran arbeitet.
Die Seelenkraft des Denkens z.B. ist dem Menschen eigen und mangelt dem Tier, obwohl auch die Tiere einen Astralleib haben.
Wir können die oben erwähnten energetischen Felder auch „Kosmische Felder“ nennen, weil Ihre Entstehung mit dem sogenannten Astralleib des Menschen zusammenhängt. Wie schon erwähnt, hängt dieser Astralleib inniglich mit den Planetensphären zusammen. Durch Ihn kann der Mensch sich bewegen, den Ort wechseln, anders als die Pflanzen,
die nur von außen bewegt werden können. Er hat bewusste Gefühle und Empfindungen, Sympathie und Antipathie, Freude, Lust, Unlust, Trauer und Schmerz. Dies unterscheidet Ihn von der Pflanzenwelt, hat es aber gemeinsam mit den Tieren.Nach
geisteswissenschaftlicher Forschung beherbergen die Planetensphären auch die Seelen der Verstorbenen , daher stehen die Menschen über den Astralleib auch mit dem Reich der Verstorbenen in Beziehung. Wir können auch sagen, der Astralleib ist identisch mit dem Bewusstsein (hiermit ist das umfassende Bewusstsein mit bewussten und unbewussten Anteilen gemeint) und der Seele.
Bewusstsein und Seele haben Ihre Heimat im Kosmos und machen den Menschen zu einem kosmischen Bürger.
Treten nun Menschen in Beziehung zueinander, so treten vor allem die Astralleiber in einen regen Austausch. Der Astralleib schafft die Verbindungen, da er anders als der physische Körper keine festen Grenzen hat und ständig nach Erweiterung strebt. Er ist mehr mit dem bewegten, luftigen Element verwandt und ist auch nicht so fest an den Körper gebunden. Wenn ich zum Beispiel die Hände eines anderen berühre, so können sich die Hände nicht gegenseitig durchdringen und verschmelzen, aber durch die bewusste Wahrnehmung und Empfindung entsteht eine innigliche Verbindung.
Bei einer Begegnung nimmt die Seele (Astralleib) sowohl über die Sinne als auch über unbewusste Empfindungen die Seele des Anderen wahr und reagiert mit Sympathie, Antipathie, Freude, Trauer usw. Es kommt zu Verbindungen oder unbewussten Bindungen durch die ein neues energetisches (kosmisches) Feld entsteht, das sowohl wohltätig und aufbauend für Alle oder auch einseitig dual mit vitalem Aufbau des einen und Schwächung des Anderen, bis hin zu Krankheit, führt.
Wichtig für eine aufbauende Atmosphäre ist ein Mittelpunkt, ein Thema auf das alle Beteiligten Ihre Aufmerksamkeit lenken. Dadurch werden die Seelenkräfte geordnet und zu einer Mitte konzentriert, die dann Ihrerseits auf die Beteiligten ausstrahlen kann. Durch die bewusste Ausrichtung auf ein Thema oder Betrachtung eines Objekts entsteht eine geführte Berührung der Astralleiber und angenehme Verbindung.
Sehr häufig kann im Leben beobachtet werden, wie ein fehlendes Thema zerstreuend und chaotisierend auf Beziehungen wirkt. Zum Beispiel kann beobachtet werden, wie junge Paare sich ein Heim schaffen, zum Beispiel ein Haus bauen. Ist das Haus nach mühsamer gemeinsamer Aktivität fertig, zerbricht die Beziehung und geht auseinander, oder man lebt nebeneinander her, mit allen negativen Folgen, wenn nicht ein neues Thema gefunden wird.
Oder eine Gruppe von Menschen trifft sich zur Ausarbeitung eines Themas und ein oder mehrere Beteiligten sind mit etwas anderem Beschäftigt oder wollen gar von vornherein das Thema verhindern oder Ihre subjektive Meinung um jeden Preis durchsetzen. Eine solche Veranstaltung wirkt in der Regel aufzehrend und erschöpfend oder einseitig vitalisierend für die einen und krankmachend und ausgrenzend auf Andere. Mit der Ausrichtung auf eine Mitte, auf ein Thema ist aber nicht
eine Kritiklosigkeit gemeint, oder ein passives Konsumieren von Informationen und Inhalten. Im Gegenteil trägt eine
sachliche Kritik, mitdenken und Bewahrung eines eigenen Standpunktes dazu bei die Atmosphäre in einem klaren, ngenehmen Licht zu halten.
Damit aber eine tatsächliche Substanzerkraftung in der Seele stattfinden kann, ist es nicht unerheblich von welchen Gedanken und Motivationen ein gemeinsames Thema getragen ist. Die Seele strebt aus einem tiefen Wunsch heraus nach Bewusstseinserweiterung und Übereinstimmung mit tieferen geistigen Zusammenhängen, möchte sich weit in den Kosmos hinaus dehnen. Auf der anderen Seite sucht sie eine Heimat und einen Standpunkt auf der Erde und möchte sich in einer Individualität entfalten und erhalten. Es drückt sich dies zum Beispiel im aufrechten Gang des Menschen aus. Der Mensch
ist ausgespannt zwischen Himmel und Erde. Zeitlich drückt sich dies in der Tatsache aus, dass die menschliche Seele aus Ihrer Heimat, dem Kosmos kommend, sich immer mehr verdichtet und eine Geburt in einem materiellen Körper anstrebt. Man nennt dies mit dem fachlichen Ausdruck Inkarnation. Vom Beginn der Geburt an setzt wiederum eine Gegenbewegung ein mit der Sehnsucht der Seele zurück zum Kosmos. Der Mensch richtet sich auf, lernt und wächst und das Bewusstsein weitet sich der Weisheit des Kosmos entgegen. Mit dem Tod betritt die Seele wiederum den Kosmos. Bildlich kann dies durch eine Vertikale Achse ausgedrückt werden, die auch als Ich-Achse benannt werden kann. Im Körper wird diese Achse durch die
aufgerichtete Wirbelsäule repräsentiert.
Wir leben aber nicht allein, sondern sind eingebunden in eine soziale Gemeinschaft. Es entsteht die Dualität von Ich und Du. Der Mensch möchte sich als individuelles Wesen abgrenzen, verwirklichen und bewahren, einen Raum und Platz in der Gemeinschaft einnehmen. Auf der anderen Seite besteht der Wunsch nach Verbindung, Mitgefühl und Hingabe. Man kann dies bildlich als Horizontale Linie darstellen, als Symbol für das Eingebunden sein in
ein soziales Umfeld.
Legen wir die Vertikale und Horizontale übereinander, entsteht ein Kreuz. Ziehen wir einen Kreis um den Mittelpunkt des Kreuzes, der Endpunkte der Kreuzbalken verbindet, haben wir ein symbolisches Bild des
Menschen als Einheit und in seinem Eingebunden sein von Oben und Unten, Links und Rechts, Zeit und Raum.
Würden wir nun in einem Dialog, oder einer Begegnung diese Ganzheit außer Acht lassen und das Thema ganz dem Zufall überlassen oder einseitig nur eine Achse berücksichtigen, so bliebe die Begegnung ganz in einer Dualität gefangen, eine Situation, die zwangsläufig zu einem Disput führt, der entweder Gewinn auf der einen Seite, mit Verlust auf Anderen, oder bestenfalls mit einem Patt oder unbefriedigendem Kompromiss enden würde.
Sehr häufig findet man in unserer Zeit Umgangsformen, in der die Vertikale Achse, die Ich- Achse außer acht gelassen wird und es entstehen Formen die von groben Emotionen überlagert sind oder durch den Austausch kalter intelektueller Information geprägt. Damit fehlt eine wirkliche, warme Mitte, man könnte auch sagen, es entstehen Formverschiebungen, die aufzehrend wirken und die Grundlage für Ängste und Krankheiten bildet. Es fehlt eine wirkliche soziale Integration, es fehlt an Herz und Seelenkraft.
Damit ein kosmisches Feld mit aufbauender und regenerierender Energie entstehen kann, muss ein Ich- Raum für jeden eröffnet werden und ein Gedanke eingeführt werden, der aus einem real existierenden geistigen Ideal entspringt. Es kommt damit ein neues, Herz und Lebenskraft belebendes Element hinzu.
Was bedeutet dies in der Praxis des Lebens ?
Im folgenden soll zunächst einmal eine Körper- und Seelenübung beschrieben werden, die durch wache Sinneswahrnehmung und klare Gedankenführung Empfindungen kreiert, die allgemein regenerierend und erfrischend auf die Lebenskräfte wirken. Als Übungsfeld mit dem Körper betrachtet und wiederholt ausgeführt wird das Empfinden geschult und die belebende Wirkung konkret erlebbar.
Die Übung ist aus dem „Neuen Yogawillen“ von Heinz Grill entlehnt und wirkt durch das praktizieren allgemein regenerierend und das Herzzentrum stärkend.
Die Übung der Zehenspitzen stand
Stellen
sie sich aufrecht hin. Die Beine geschlossen mit einer leichten, spürbaren gegenseitigen Berührung der Fußknöchel. Den Rücken gerade aufrichten, auch den Kopf halten. Die Schultern bleiben während der Übung möglichst entspannt und
die Augen geöffnet. Spannen Sie dann die Arme auseinander, waagerecht seitlich vom Rumpf. Werden Sie sich bewusst, dass eine linke und rechte Körperhälfte haben. Empfinden Sie das ausgespannt sein im Raum und nehmen die linke und rechte Hand wahr.
Empfinden Sie konkret die Differenz zwischen rechter und linker Hand. Der Mensch ist ausgespannt in die Dualität von links und rechts, Ich und Du. Führen Sie dann in einer weiten Bewegung die Arme nach oben, so dass sich die Handflächen senkrecht über dem Kopf berühren. Die Schultern bleiben entspannt. Empfinden Sie mit wacher Aufmerksamkeit das senkrechte aufgerichtet sein des Körpers und gehen dann dazu über die Hände oben und die Füße unten auf dem Boden zu empfinden. Der Mensch ist eingebunden in die Dualität von Oben und unten. Ausgespannt zwischen Himmel und Erde.
Nehmen sie dann Ihre normale Haltung im stehen wieder an und rufen sich den Ablauf der Übung in der Erinnerung zurück und denken Sie dabei auch die Gedanken, dass der Mensch ausgespannt ist in den Raum von links und rechts, von Ich und Du, sowie ausgespannt zwischen Oben und Unten, zwischen Himmel und Erde.
Wiederholen Sie die Übung noch einmal, aber mit einer kleinen Erweiterung, indem Sie während der Phase der weit geöffneten Arme und des Empfindens des ausgespannt Seins im Raum, den Gedanken mit hinzunehmen, das wir im Leben eingebunden sind in unsere soziale Umgebung, in das Umfeld von Familie, Nachbarn, Partner, Kollegen usw..
Führen Sie dann die Handflächen wieder mit gestreckten Armen über dem Kopf zusammen und nehmen während Sie das Aufgerichtet sein in die Senkrechte empfinden, den Gedanken hinzu, dass der Mensch eingebunden ist in die Einflüsse von oben, vom Kosmos und gleichzeitig in die Wirkungen von unten, von der Erde.
Anschließend senken Sie die gefalteten Hände in Herzhöhe vor die Brust und werden sich dieser Mitte zwischen Oben und Unten, zwischen Links und Rechts bewusst. Das Herzzentrum als Sitz der Seele und des Selbstbewusstseins bildet Mitte und Balance zwischen den Dualitäten des Lebens. Nehmen Sie sich anschließend eine kurze Zeit der Erinnerung und Reflektion der Übung und des Erlebten.
Etwas weiter fortgeschritten wird die Übung, indem man mit dem Absenken der gefalteten Hände zur Herzregion gleichzeitig eine hockende Stellung mit Stand auf den Zehenspitzen geht. Achten Sie darauf, dass der Rücken dabei gerade aufgerichtet bleibt. Zum einen bringt dies noch deutlicher die ausbalancierende Funktion des Herzzentrums in das Empfinden und der Weg der Seele von Oben nach Unten in die irdische Inkarnation wird deutlicher Ausgedrückt.
Ganz
wichtig für das Gelingen einer Übung ist die wache Aufmerksamkeit, dass man die Empfindung wie beschrieben zu den einzelnen Körperregionen lenkt und auch die aufgeführten Gedanken konkret denkt. Die Übung ist im wesentlichen eine
Empfindungsschulung zur Förderung feinerer Empfindungen die normalerweise durch lautere Emotionen und Körpergefühle übertönt werden.
Weitere Yogaübungen dieser Übungsweise mit aufbauender Wirkung auf die Seelen- und Lebenskräfte findet man in dem
Buch: „Die Seelendimension des Yoga“ von Heinz Grill (ISBN 978-3-941995-97-0 ).
All
diese Übungen wirken zunächst einmal ordnend auf den eigenen Astralleib (jeder Mensch ist für sich als Individuum ein eigener Kosmos) und mobilisiert heilende Kräfte. Dadurch gewinnt man mit der Zeit auch eine gewisse wohltuende
Ausstrahlung, aber eine wirkliche Verwandlung und Integration in das soziale Umfeld findet erst statt, wenn die Übungen nicht einfach wie zum Beispiel ein Medikament, neben dem Alltagsleben nebenher praktiziert werden, sondern erst dann, wenn die bei den Übungen gewonnen Erfahrungen auch in das Leben getragen werden.
Dazu
gibt es viele Möglichkeiten. In der Übung konnte zum Beispiel der Wert konkreter Sinneswahrnehmung, verbunden mit aktiver Gedankentätigkeit und Empfindungsbildung erfahren werden. Geht man nun in eine Begegnung und bildet sich schon vorher einen Gedanken, den man in die Begegnung hineintragen möchte, dies kann ein ganz einfacher Gedanke sein, das eigene Anliegen betreffend, achtet mit wachen Sinnen auch auf äußere Merkmale des Gegenüber, wie z.B. Augenfarbe, Kleidung usw., verbunden mit dem Bewusstsein, dass auch das Gegenüber ein für Ihn wichtiges Thema hat, so gewinnt die Begegnung schon eine erbaulichere Qualität.
Schwieriger wird es natürlich, wenn in bereits bestehenden Beziehungsfeldern, wie Familie und Partnerschaft sich
ungünstige Formen manifestiert haben. Aber auch hier können ungünstige Bindungen und Symbiosen gelöst und durch das kreieren echter Verbindungen ein günstigeres kosmisches Feld aufgebaut werden.
Ein der kosmischen Wirklichkeit entsprechender Gedanke ist es, dass jede Seele sich nach Entwicklung und Erweiterung hin zu seelischen Tugenden sehnt. Ein Gedanke, der als Inspiration sich zum Beispiel durch das ganze Werk von Dr. Edward Bach zieht (Dr. Edward Bach: Blumen die durch die Seele heilen). Von diesem Wunsch der Seele leiten sich auch die engen persönlichen Beziehungen eines Menschen ab. Nicht zufällig begegnen wir einem Partner, sondern kosmische Kräfte leiten uns in ganz bestimmte Beziehungsfelder, die es der Seele ermöglichen entsprechende Entwicklungsschritte zu ergreifen. Nun könnte man sagen, überlassen wir es dieser weisheitsvollen Kraft, unsere
Beziehungen zu regeln und lassen uns im Strom des Lebens treiben. Diese Haltung würde aber die Wahrheit ausschließen, dass eine der zentralen Seelentugenden die im Herzen ruhende und auf Entwickelung wartende Kraft des freien Ich existiert. Diese Kraft ist es, die jeden Menschen früher oder später in konfliktbeladene Situationen, Krankheit oder scheinbar ausweglose Situationen führt, ihn aber um der Liebe Willen frei lässt einen aus eigener Entscheidung getroffenen Schritt hin zu einer größeren Ich- Entwicklung und Weisheit zu tun und mehr Kraft zur Führung über das
eigene Leben zu erlangen.
Heilung
und Therapie in diesem Sinne würde nicht einseitig auf die Behebung körperlicher Symptome abheben, sondern immer auch einem nächsten Schritt hin zu einer Seelen- und Ich Entwicklung beachten und auch die Beziehungsfelder berücksichtigen.
Eine Möglichkeit sich mit dem Thema Kosmisches Feld, Gesundheit-Krankheit und Beziehungen vertraut zu
machen bietet auch die Astrologie.
Wird das Studium der astrologischen Gesetzmäßigkeiten durch die oben beschriebene Yoga übungsweise und Auseinandersetzung mit Ihren Gedanken erweitert und begleitet, erweitert sich erlerntes Wissen um konkrete Empfindungen und wirkt zugleich ordnend auf den Astralleib des Studierenden und kräftigend auf die Lebenskräfte. Für Therapeuten erschließen sich größere Behandlungsmöglichkeiten.
Der versierte Astrologe kann zum Beispiel durch Vergleich der Horoskope der an einer Beziehung beteiligten Menschen untersuchen, wie die einzelnen Glieder des Astrealleibs in Beziehung stehen, wo sich Harmonie und Gleichklang oder Spannung und Schwierigkeiten oder Anregungen, Sympathie und Antipathie einstellen. Das Horoskop ist der aus dem vergangenem Schicksal entstandene Bauplan des Astralleibs. Er zeigt auf, welchen Ausschnitt aus dem Gesamtkosmos
das Bewusstsein ( Bewusstsein meint hier nicht nur das klare Wachbewusstsein, sondern schließt auch die unbewussten Teile der Seele mit ein) aus der Vergangenheit mitbringt. In der Begegnung zweier Menschen treffen bildlich gesprochen zwei individuelle Universen (kosmische Felder) aufeinander, die je nach Form und Struktur zunächst einmal auf der Grundlage von Sympathie und Antipathie miteinander agieren. Darüber kann der direkte Horoskopvergleich ( in der Astrologie als Synastri bezeichnet) Aufschluss geben. Über die Begegnung entsteht nun aber nicht nur eine Berührung
zweier in sich geschlossenen Felder oder Formen, sondern es entsteht ein gemeinsames kosmisches Feld, das mehr als die Summe der einzelnen Faktoren ist. Diesem Umstand tragen die Astrologen Rechnung, indem sie die speziellen Techniken von Combin- und Composithoroskop entwickelt haben. Diese Methoden erlauben es die Horoskope mehrerer Personen in einem als neu Entstandenes Bild (kosmisches Feld) darzustellen.
Die Familie zum Beispiel ist eines der stärksten und prägensten Felder mit Einfluss auf Schicksal, Lebenskraft und Gesundheit des Individuums. In der systhemischen Familienaufstellung nach Hellinger wird es als morphologisches Feld bezeichnet, in der Aufstellung sichtbar gemacht und durch Umstellung versucht eine günstigere Ordnung zu erreichen. Diese Ordnung orientiert sich bei genauerem Hinsehen an alten Ordnungen ( in Anlehnung an das alte Testament ) und der überkommenden Struktur der Familie und ist nicht als identisch mit dem hier vorgestellten neuen Ansatz gleichzusetzen. Bei dem hier dargestellten neuen Ansatz geht es nicht vorrangig um die günstigere Verteilung innerhalb eines vorhandenen
Systems, sondern um die bewusste und aktive Arbeit hin zu einem seelischen Fortschritt im Sinne der Ich- Entwicklung und der schöpferischen Lebensgestaltung. Es wird etwas neues hinzugefügt.
Schon aus dem Geburtshoroskop sind Hinweise zu entnehmen, wie der Horoskopeigner die Familie erlebt und welche Stellung er darin einnimmt. Ein Vergleich der Horoskope aller Familienmitglieder enthüllt meistens eine Wiederholung bestimmter Konstellationen -Themen innerhalb der Familie. Man kann sagen, es gibt Familien typische Themen und Herausforderungen die mehrere Generationen umfasst. Ein Vergleich verdeutlicht die Schwerpunktthemen dieses kosmischen Feldes Familie in besonderer Weise. Die Erfahrung zeigt, das dieses energetische Feld die Individualität eines Familienmitglieds so überformen kann, das es zu Blockierungen in der Individuellen Entwicklung bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen
kommen kann. Viele Ängste und Krankheiten haben hier Ihren Ursprung und ein der Astrologie kundiger Therapeut hat hier ein vorzügliches Instrument die angelegten Strukturen zu erkennen und Hinweise zur Therapie zu bekommen. Die gemeinsame Arbeit von Therapeut und Patient wird nun darin bestehen einen nächstmöglichen Fortschritt, zugeschnitten auf die Individualität des Ratsuchenden, zu initiieren.
Auch die Partnerschaftsberatung unter Einbeziehung des
Horoskopvergleichs und der Gedanken über das kosmische Feld bietet ein weites Feld der Lebensberatung.
Bei der Beratung wird der Blick zunächst auf die beiden Radixhoroskope gelenkt und damit ein Bewusstsein und besseres
Verständnis für den Partner angeregt. Das Interesse am Anderen bewirkt auch eine erste Ordnung im Astralleib. Danach folgt die Betrachtung des Horoskopvergleichs (Synastrie und Composit) und die Harmonien, Spannungen und Schwerpunktthemen werden aus einer freieren Perspektive betrachtet. Der anschließende entscheidende Punkt ist
dann die Frage: Welcher neuer Gedanke, welches Ziel oder neues Ideal kann eingeführt werden, damit die durch das bestehende energetische Feld aufgerührten Themen und Wünsche auf ein besseres Niveau gehoben werden, damit ungünstige, Lebenskraft raubende, verborgene Bindungen zu bewusst gestalteter, Lebenskraft spendender Verbindung werden.
Selbstverständlich ist zur Gestaltung eines aufbauenden kosmischen Feldes die Horoskopberatung oder ein Studium der Astrologie keine zwingende Voraussetzung. Astrologie ist ein sehr interessantes und für Interessierte auch heilsames Fachgebiet zur Entschlüsselung tieferer Lebensfragen und bei aktiver Auseinandersetzung eine Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung.
In allen Lebenserscheinungen sind kosmische Gesetzmäßigkeiten wirksam und so können sie durch Auseinandersetzung mit jedem Lebensgebiet erkannt werden, wenn auch mit anderen Worten und Bildern beschrieben.
Eine Anregung zur Beziehungsgestaltung, unabhängig von astrologischem Wissen:
Verlieben sich zwei Menschen ineinander, so ist die erste Zeit getragen von gegenseitiger Bewunderung und man
nimmt besonders die liebenswerten Eigenschaften des Partners wahr. Im laufe der Zeit werden sie dann häufig immer mehr von den Wahrnehmungen der Eigenschaften überlagert, die man als störend oder nervend empfindet. Meist sind es unbewusste an den Partner gestellte Erwartungen die zu besonders störenden Spannungen werden und meistens auch nicht direkt mit dem äußeren Anlass eines Streites oder Zerwürfnisses identisch sind.
Ein Sinn der Partnerschaft besteht darin, dass wir eine Ergänzung suchen, eine Erweiterung unserer Individualität und bei einer ersten Begegnung spürt die Seele, was sie vom Andern lernen möchte.
Dieser
Gedanke kann nun aufgegriffen werden und man kann Sich wiederholt ganz lebendig erste Begegnungen mit dem Partner wieder ins Gedächtnis rufen, wie ein neutraler Zuschauer, der die äußere Erscheinungsform und die Ereignisse beobachtet und sich in einem ersten Schritt die Frage stellen: Was hat mich an Ihm positiv berührt, welche Eigenschaften habe ich besonders angenehm empfunden oder Bewundert? Als nächstes geht man zu der Frage über, was wäre der nächste wünschenswerte Schritt für Ihn im Sinne einer Weiterentwicklung. Hat sich mit der Zeit ein Gedanke zu diesem Entwicklungsschritt herauskristallisiert, wird dieser Gedanke im innersten gepflegt und man bemüht sich diese Tugend bei
sich selbst auch zu stärken. Dies sollte in dem Bewusstsein geschehen, dass unsere Zeit individuelle Menschen, keine Massenmenschen braucht und es nicht darum geht den Partner moralisierend oder nach gesellschaftlichen ormvorstellungen, nach subjektiven eigenen Erwartungen zu formen oder zu bekritteln. Genau betrachtet beruht der geschilderte Ansatz auf einem gesunden Egoismus. Indem ich bewusst meine Wahrnehmung auf eine mir wertvolle Eigenschaft des Partners lenke, nehme ich sie durch das wache Interesse langsam auf, lerne und werde im Bewusstsein weiter und unabhängiger davon, dass der Partner entsprechendes für mich erledigt. Ich bin nicht mehr Abhängig davon, kann aber in der Freude darüber bleiben. Aus einer Abhängigkeit und Bindung entsteht seelische Verbindung. Meine neu erworbene Eigenschaft und mein Interesse am Anderen strahlt nun in veredelter Form auf den Partner zurück, denn Eigenschaft wird sich durch meine Individualität anders ausdrücken. Natürlich geschieht dies nicht von Heute auf Morgen, sondern erfordert ein Opfer an Zeit und interessierte Hinwendung. Nun mag jemand einwenden, dass dies ja nur geht, wenn beide Partner dies auch wollen. Dieser Einwand ist sicher zum großen Teil berechtigt, aber 1. bestehen noch andere Möglichkeiten ein Thema zur
Beziehungsgestaltung einzubringen, es ist diese Anregung nur eine Möglichkeit, 2. kann es auch ratsam sein eine Beziehung zu beenden, wenn es keine Perspektive der Weiterentwicklung mehr gibt oder die Beziehungsformen schon zu destruktiv geworden sind.
Literaturempfehlung:
„Gemeinschaftsbildung und Kosmos“. Die Individualität im Verhältnis
zur Universalität. Karma und Reinkarnation (ISBN 3-935925-61-1), Heinz
Grill