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3. Juni 2009 3 03 /06 /Juni /2009 19:31

Freiheit und Gesellschaftsordnung

Freiheit und Brüderlichkeit sind im praktischen Leben nichts unmittelbar gegebenes, sondern Ideale und Werte, die erst entwickelt werden müssen. Auch sind Sie nicht unmittelbar auf einen Schlag zu Erreichendes, sondern der Mensch kann sich diesen Idealen in Ihrer Vollkommenheit nur Schrittweise nähern. Voraussetzung dafür ist der Wille dazu und die Bereitschaft auch die damit wachsende Verantwortung zu übernehmen.

  1. Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

  2. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

So lautet der 2. Artikel unseres Grundgesetzes und die meisten Menschen der Bundesrepublik sind froh und mit Recht stolz auf diese freiheitliche Verfassung. Erst nach einer längeren geschichtlichen Entwicklung, mit vielen Kämpfen und Mühen konnte Sie erreicht werden. Sie zeugt zugleich davon, dass Freiheit ein gewolltes Gut ist.

Wie sieht aber diese Freiheit in der Lebenspraxis aus? Was bedeutet die freie Entfaltung der Persönlichkeit in unserer bestehenden Gesellschaft? Zwar gibt es keine Leibeigenschaft und Sklaverei mehr, doch haben sich andere Mechanismen von Abhängigkeit und Freiheitseinschränkung etabliert.

In diesem Artikel möchte ich nur ein kleines Beispiel aus dem sehr vielschichtigen Thema aufgreifen. Um sich in einer Gesellschaft frei entfalten zu können, gehören Existenzsicherung, Zugang zu Bildungs-- und Kulturangeboten, sprich die Teilhabe an der Gesellschaft, zu den Grundbedingungen. In unserer Gesellschaftsstruktur benötigt man dazu genügend Geld, ein Einkommen. Dieses Einkommen muss hoch genug sein, dass es mehr als nur Essen, Schlafen und Wohnen abdeckt, denn wenn ich auf Grund der Einkommensverhältnisse z.B. nicht mehr entscheiden kann, ob ich auch einmal ein für mich interessantes Fortbildungsseminar besuchen kann, oder ein Theaterstück oder Konzert statt Fernsehen. Wenn ich mein Kind nicht zum Musikunterricht schicken kann, ist eine Teilhabe an der Gesellschaft nicht mehr möglich und die freie Persönlichkeitsentfaltung stark beschnitten. Zur Zeit leben in der Bundesrepublik recht viele Menschen am untersten Existenzlimit, das heißt in einer Situation, wo eine wirkliche Entfaltung und Teilhabe an der Gesellschaft nicht möglich ist. Zum Sterben zu Viel und zum Leben zu Wenig wie man so schön sagt. Dazu gehören nicht nur Sozialhilfe Empfänger, Arbeitslose, Menschen mit geringer Rente und die Kinder aus den sogenannten sozial schwachen Gruppen, sondern auch ein Teil der Erwerbstätigen und kleinerer Selbständiger haben ein zu geringes Einkommen. Die Zahl der Menschen mit Einkommen am Existenzlimit nimmt aufgrund der momentanen Wirtschaftslage beständig zu. Menschen in einer derartigen Situation sind in einer Position der Abhängigkeit die manipulierbar und beherrschbar macht. Sicher sind es verschiedene Ursachen, die zu einer solchen Ungerechtigkeit führen. Eine davon ist mit Sicherheit der Umstand, dass es einige Menschen gibt, die gerne Macht über andere haben und ihre Position schamlos ausnutzen, sich anderen zu bereichern und mit den gegebenen Mitteln wirtschaftlich abhängig zu halten. Auf der anderen Seite gibt es sicher einige, die kein Interesse an Freiheit und Verantwortung haben und sich mit essen, schlafen und Fernsehen zufrieden geben. Ein freiheitlicher Sozialstaat hat aber meines Erachtens die Pflicht, durch entsprechende soziale Ordnungen jedem seiner Bürger die freie Entfaltung und Existenz zu gewähren und vor bösartiger Ausbeutung zu schützen. Er kann die Menschen nicht besser machen, aber Rahmenbedingungen schaffen, die mehr Freiheit und Entwicklung des Menschen ermöglichen. Dazu ist es notwendig, die jetzige Situation zu beachten und Ziele für die Zukunft zu entwickeln, denn die vor 60 Jahren vielleicht tauglichen Konzepte greifen heute nicht mehr. Eine angemessenes Ziel für die Zukunft wäre daher ein Bedingungsloses Grundeinkommen, dass jedem Bürger die Teilnahme an der Gesellschaft ermöglicht und es in seine freie Entscheidung stellt, was und zu welchen Bedingungen er arbeitet. Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens existiert schon eine Zeit, ebenso wie verschiedene Modelle der Ausgestaltung.

Hier ein Auszug aus der Internetseite http://www.grundeinkommen.de/die-idee

Die Idee

Ein Grundeinkommen ist ein Einkommen, das bedingungslos jedem Mitglied einer politischen Gemeinschaft gewährt wird. Es soll

  • die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen,

  • einen individuellen Rechtsanspruch darstellen,

  • ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden,

  • keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.

Das Grundeinkommen stellt somit eine Form von Mindesteinkommenssicherung dar, die sich von den zur Zeit in fast allen Industrienationen existierenden Systemen der Grundsicherung wesentlich unterscheidet. Das Grundeinkommen wird erstens an Individuen anstelle von Haushalten gezahlt, zweitens steht es jedem Individuum unabhängig von sonstigen Einkommen zu, und drittens wird es gezahlt, ohne dass Arbeitsleistung oder Arbeitsbereitschaft verlangt wird.

Für ein Grundeinkommen werden viele Argumente angeführt: Die Autonomie der Bürgerinnen und Bürger (mehr Autonomie für Unternehmerinnen und Unternehmer durch deren Befreiung von der Verantwortung als „Arbeitgeber“, mehr Autonomie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch die grundsätzliche Verfügbarkeit der Möglichkeit der Nicht-Erwerbstätigkeit bzw. einer sinnvollen Tätigkeit außerhalb der Erwerbsarbeit, mehr Autonomie für Eltern durch die größere Einkommensunabhängigkeit usw.), die Verteilungsgerechtigkeit, der Anreiz zu größerer Wertschöpfung und Rationalisierung, die Flexibilität des Arbeitsmarktes, die Effizienz des Sozialstaates, die Wahrung der Würde aller Menschen und die Beseitigung von Stigmatisierungen vor allem bei den gegenwärtig Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern, die Humanisierung der Arbeit, die Förderung der Bildung, die Stärkung der Familien und die Steigerung der Geburtenrate, die Förderung von Existenzgründungen wie auch von ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Förderung von Kreativitätspotenzialen durch die Möglichkeit der Muße und vieles anderes mehr.

Diese guten Gründe für ein Grundeinkommen gelten in jeder Gesellschaftsordnung und bei Vollbeschäftigung ebenso wie bei Arbeitslosigkeit. Aber es ist das Scheitern aller bisherigen Versuche zur Lösung des Problems der Massenarbeitslosigkeit, welches in den letzten Jahrzehnten dazu geführt hat, dass die Grundeinkommensidee quer durch und die Welt von einer wachsenden Zahl von Bürgerinnen und Bürgern, in der Wissenschaft und in Organisationen ernst genommen wird.

Es gibt eine große Bandbreite von Modellvorschlägen. Sie unterscheiden sich in der konkreten Höhe des Grundeinkommens, in den Quellen seiner Finanzierung, in der Art und Größe der Einsparung anderer Transferzahlungen und in vielen weiteren Einzelheiten.

Viele namhafte europäische und außereuropäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich für ein Grundeinkommen ausgesprochen, unter ihnen zwei Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften. In einigen Ländern beginnen Spitzenpolitikerinnen und -politiker, auch von Regierungsparteien, die Grundeinkommensidee offen zu unterstützen. Gleichzeitig wächst die Literatur zu den ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Aspekten des Grundeinkommens wie auch die Zahl derer, die ein Grundeinkommen befürworten oder sich dafür interessieren. In der ganzen Welt werden mehr und mehr Grundeinkommensnetzwerke gegründet.

In nimmt seit der Verabschiedung der Hartz-IV-Gesetze Mitte 2004 das Interesse am Grundeinkommensvorschlag stark zu. Er wird als grundlegende Alternative zur Politik des Druckausübens auf Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gesehen. 2004 wurde das deutsche Netzwerk Grundeinkommen gegründet. Es wurde auf dem 10. Kongress des Earth Network (BIEN) im September 2004 als Mitglied anerkannt.



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5. Mai 2009 2 05 /05 /Mai /2009 16:09

Gedanken zu den Ausschreitungen am 1. Mai 2009

 

aus Welt Online zum 1. Mai:

 

Angesichts der Brutalität, mit der die Randalierer vorgingen, werden die Forderungen nach einem härteren Durchgreifen des Staates lauter. Polizeigewerkschaft und Politiker sahen am Wochenende die Berliner Deeskalationsstrategie als gescheitert an und forderten, künftig wie in anderen Bundesländern auf „Null-Toleranz“ zu setzen. Zugleich geriet Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wegen seines missglückten Vergleiches von Randalieren und Sexualstraftätern unter Druck.

 

Die Demonstrationen zum 1. Mai zeigen einmal die ansteigende Spannung innerhalb unserer Gesellschaft, was Angesichts der steigenden Anzahl der unzufriedenen Menschen die durch die Finanzkrise in wirtschaftliche Not geraten nicht verwunderlich ist. Es stellt sich aber die Frage, was eine Demonstration bewirkt, vor allem wenn eine geringe Anzahl Teilnehmer dazu in der Lage ist, Eskalationen zu provozieren. Die Reaktion in der Öffentlichkeit ist der Ruf nach mehr staatlicher Gewalt und die Tendenz, alle Unzufriedenen, auch wenn sie friedlich demonstrieren, als potentiell gefährliche Randalierer zu bezeichnen. Der Gewinn liegt auf Seiten derjenigen, die bestehende Strukturen und Ihre Machtposition aufrecht erhalten wollen. Sie bekommen die Legitimation, mit staatlicher Gewalt die bestehenden Verhältnisse noch zu verschärfen. Zu positiven Änderungen an den sozialen Verhältnissen tragen Sie mit Sicherheit nicht bei, sondern versperren die Sicht auf neue Ideen.

 

Schaut man in die Talkshows und Diskussionsrunden der öffentlich rechtlichen Sender, werden die bestehenden und weiter Ansteigenden Sozialen Unruhen entweder bagatellisiert oder dramatisiert um sie als Argument für die eigene Parteipolitik zu nützen. Scheinbar neue Vorschläge speisen sich nach wie vor ausschließlich aus der Maxime: „wie können neue Arbeitsplätze geschaffen werden, oder bestehende erhalten bleiben?“ Es ist wie ein goldenes Kalb und niemand denkt mehr daran, dass das ursprüngliche Ziel aller modernen Erfindungen und Rationalisierungen ja gerade aus dem Wunsch des Menschen entsprang, sich harte Arbeit zur Sicherung des Lebensunterhalts und zur Produktion der zum angemessenen Lebensstandard benötigten Güter zu ersparen. Es war ursprünglich nicht das Ziel mehr Arbeit zu schaffen, sondern Arbeit zu erleichtern und zu verringern. Nun, auf vielen Gebieten der Produktion ist dieses Ziel erreicht, aber anstatt dies zu nutzen, die gewonnene Freizeit tatsächlich zur freien Aktivität zu gebrauchen und neue Ziele und Werte, z:B.: soziale und menschliche Werte zu Entwickeln, stehen wir unter der absurden Situation, dass einige wenige unter krank machender Belastung und ständig wachsendem Stress die verbliebene Arbeit erledigen und andere aus wirtschaftlicher Not oder dem Druck sich minderwertig zu fühlen krank werden. Immer wieder kann im Leben beobachtet werden, wie Menschen krank werden, wenn Sie ein erreichtes Ziel nicht sinnvoll nutzen können und keine neuen Ziele und Werte entwickeln. Die Familie die zerbricht, wenn das Häuschen fertig ist, wenn die Kinder groß geworden sind, das Rentenalter erreicht ist. Genauso wird eine Gesellschaft krank, die den ursprünglichen Sinn ihrer sozialen, technischen und wirtschaftlichen Bemühungen vergisst und keine neuen Werte entwickeln kann. Dann wird durch festhalten an alten Vorstellungen, die für eine vergangene Zeit durchaus sinnvoll waren, aus einer sozialen Marktwirtschaft ein unsoziales, ungerechtes Gebilde, aus einer Demokratie eine Sicherheitsverwahrung mit ständiger Überwachung und Kontrolle.

 

Wenn Opel-Mitarbeiter für Ihre Arbeitsplätze demonstrieren und die Politiker sich bemühen diese Arbeitsplätze mit alten Instrumentarien zu erhalten, setzen beide Ihre Energien für ein nicht mehr reales, nicht mehr Zukunft trächtiges Modell ein.

 

Was würde eigentlich passieren, wenn nicht mehr demonstriert und protestiert würde und die Zeit und Energie genutzt werden würde, neue Werte und Modelle zu kreieren, wie die Lebensgrundlage für alle gesichert werden kann, ohne dass dies unmittelbar davon abhängig ist, einen Arbeitsplatz zu haben? Güter werden heutzutage hauptsächlich von Maschinen und Computern hergestellt, ebenso einige Dienstleistungen (z.B.: Internetbanking). Warum sollen uns diese Techniken nicht die Arbeit abnehmen, damit wir mehr Freiheit für das haben, was uns am Herzen liegt. Dies setzt natürlich voraus, dass jeder auch die Möglichkeit hat ein Einkommen zu haben, dass unabhängig von bezahlter Arbeit ist. Gedanken und Modelle zur Inspiration existieren bereits. (z.B.: Grundeinkommen)

 

Bemerkenswert wäre auch, wie eine neue Art des Friedens kreiert werden könnte, indem Demonstration und Protest, die alleinig die Emotionen stärken, durch Entwicklung neuer Werte und Ihre Umsetzung durch andere legale Aktionen ersetzt werden könnten. So wird der Begriff Arbeit heute meist nur im Zusammenhang mit bezahlter Tätigkeit gedacht und erfüllt fast nur den Zweck der materiellen Absicherung, der Produktion von Gebrauchsgütern, der Gewinnmaximierung und dem Wirtschaftswachstum. Die Folge ist auf vielen Gebieten eine Überproduktion oder Produktion überflüssiger Dinge, die sich nicht wirklich jemand ernsthaft wünscht oder als unverzichtbar einstuft, nur damit die Wirtschaft wächst und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Haben Sie sich noch nie über abstruse Verpackungen geärgert, die Mengen an Müll produzieren, wertvolle Energie und Wasserressourcen verschwenden? Welches Ziel und welcher Sinn steht dahinter wenn der Bauer Nahrungsmittel produziert die Vernichtet werden, um den Preis stabil zu halten und gleichzeitig in anderen Gebieten Menschen verhungern?

Andererseits gibt es viele Tätigkeiten, die einen sozialen Sinn erfüllen, aber nicht bezahlt werden, nicht unmittelbar als Wirtschaftswachstum steigern und deshalb auch nicht mit dem Begriff Arbeitsplatz in Verbindung gedacht werden, wie zum Beispiel die Pflege von Familienangehörigen oder ehrenamtliche Tätigkeiten?

Statt Sicherung des Lebensminimums und Förderung des Wirtschaftswachstums kann als Ziel der Arbeit auch gedacht werden, dass Sie zur Förderung des freien Menschen wird, das kulturelle, soziale Miteinander und das eigene seelische Wachstum fördert, sowie die eigenen materiellen Bedürfnisse stillt, die über das natürliche Recht des Menschen auf seine Grundsicherung und Existenz hinausgehen.


Würde die Wirtschaft völlig zusammenbrechen, wenn zum Beispiel jemand eine Firma gründen würde mit dem Ziel Autos zu bauen, die ein schönes, die Sinne erfreuendes Aussehen haben, wenig Treibstoff verbrauchen und dem praktischen Zweck der bequemen Fortbewegung mit angemessener Geschwindigkeit zu dienen. Der darüber hinaus das Ziel verfolgt ein Arbeitsklima zu schaffen, das den Mitarbeitern Raum gibt Freude und Kreativität an der Arbeit zu entwickeln und natürlich auch soviel Geld erwirtschaftet, das er selbst und die Mitarbeiter einen angemessenen finanziellen Gewinn haben? Eine solche Firma wäre durchaus möglich, wenn der Unternehmer nicht auf Teufel komm raus auf Gewinnmaximierung geeicht wäre, sondern auch soziale Werte wertschätzen würde und Arbeiter finden könnte, die nicht aus wirtschaftlicher Not oder Druck durch ein Arbeitsamt, sondern aus freier Entscheidung Autos bauen möchten.

 

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen könnte eine Chance sein als praktikables soziales Modell und Boden auf dem sich mehr freie Individualität entwickeln kann.

Es bleiben die Fragen, wie entwickelt man durchsetzungskräftige Ziele, die nicht leere Wertbegriffe und Wünsche bleiben und welche legalen Aktivitäten jenseits von Protest und Demonstration sind zur Verwirklichung geeignet.

Zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit diesen Fragen möchte ich alle ernsthaft interessierten für einige Tage zu einem Friedensforum einladen.

Nähere Informationen hier klicken.

© Gerhard Himmel

 

 

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26. April 2009 7 26 /04 /April /2009 21:02

Gedanken zur Friedensarbeit, sozialer Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit

 

Einleitung

In diesem Artikel möchte ich darstellen, welche Friedenskonflikte Europa in unmittelbarer Zukunft bevorstehen, dass es auf keinen Fall zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen darf und dass es wichtig ist an Stelle von Protesten sich neue Lebensinhalte und Zukunftsperspektiven zu setzen.

Die gegenwärtige Finanzkrise hat in Ihren negativen Auswirkungen längst noch nicht ihren Höhepunkt erreicht und für viele Menschen, auch in den bisher reichen Ländern Mitteleuropas, wird es Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not bedeuten. Dies ist auch den Regierenden bewusst und in Deutschland zum Beispiel wird daran gearbeitet, die Gesetze zur Bundeswehr so zu ändern, dass es leichter wird, die Bundeswehr auch bei inneren Krisen einzusetzen. Offiziell dient es der Sicherheit gegen terroristische Anschläge, insgeheim wird aber mit Unruhen durch unzufriedene Bevölkerungsgruppen gerechnet. Auch die Polizeikräfte werden schon geschult, wie gegen aufständische Arbeitslose vorgegangen werden kann. Der Staat hat die Aufgabe für sozialen Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen und wirtschaftliche und soziale Not seiner Bürger bestmöglich abzuwenden. Es nicht verwunderlich, dass er in weiser Voraussicht mit dem Unmut vieler in Not geratener rechnet, denn die zur Abwendung der Wirtschaftskrise zur Zeit propagierten Mittel, Steuergelder in ein längst überfälliges Wirtschaftssystem zu investieren kann wohl kaum dazu in der Lage sein die Not finanziell Schwächerer zu lindern und wird zu Recht auch als ungerecht empfunden. Ein Mensch, der Aufgrund von Misswirtschaft und Spekulation von Seiten der Finanzmanager seinen Arbeitsplatz verliert und mit ansehen muss, wie die gleichen Finanzmanager mit Steuerzuwendungen belohnt werden, er selbst aber im Falle einer Verschuldung mit aller Härte angegangen wird, hat natürlicherweise Grund sich zu ärgern. Noch hält sich dies in Grenzen, da doch stille Hoffnung besteht, der Staat wird schon wissen was er tut und den Versprechungen geglaubt wird, die getroffenen Maßnahmen kommen am Ende auch Ihm zugute und führen in alte Zeiten des Wirtschaftswunders zurück. Es steht aber zu erwarten, dass die Situation sich bis zum Herbst noch dramatisch verschärft und den sozialen Frieden gefährdet.

Ein weiterer existenter Krisenherd wird sich bis zum Herbst ausweiten, das Problem der afrikanischen Migranten. Auf Grund der Klimaveränderungen werden immer größere Gebiete Afrikas unbewohnbar, Hunger und Elend treiben die Bewohner in die wohlhabenderen Länder Europas. Italien stellt zur Zeit eine 30.000 Mann starkes Militärkontingent auf um Migranten abzuwehren.

Wie die aktuellen Demonstrationen zum Gipfeln zeigen, gibt es schon jetzt viele Menschen, die mit den Lösungsansätzen der Vaterländer nicht einverstanden sind und protestieren, teils friedlich, teils mit Gewalt.

 

Not und Existenzangst erhöhen die Gewaltbereitschaft

 

Untersuchungen der Friedensforschung belegen, dass Gewaltbereitschaft und soziale Unruhen mit Hunger, Armut und sozialer Not steigen. Ein Mensch, der seine Existenz gefährdet sieht bekommt es mit der Angst zu tun und sucht natürlicher weise einen Ausweg. Die Angst ist aber ein schlechter Ratgeber und wenn diese Emotion den Menschen beherrscht steigen Gewalt und Aggressionsbereitschaft. Der Alltag zeigt, dass die aus Angst geborene Aggression viele Gesichter hat und sich in der Regel durchaus nicht immer gegen den Verursacher richtet, sondern oftmals gegen Schwächere richtet oder auch durch geschickte Manipulation auf vermeintliche Feinde projiziert und von Mächtigen ausgenutzt wird. Es ließen sich viele Beispiele dafür anführen, wie Mobbing am Arbeitsplatz, Gewalt in der Familie, Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit oder denken wir an das 3. Reich und Nationalsozialismus. War da nicht auch eine Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit vorausgegangen? Die Nationalsozialisten haben schnell den Feind betitelt, die Wirtschaft durch Aufrüstung angekurbelt und durch Ideologie das angeschlagene Selbstbewusstsein der Deutschen aufgerichtet. Heute nicht mehr möglich?

Des weiteren zeigt das Leben, dass es nicht nur wirtschaftliche Nöte sind, die den Menschen in Existenznot bringen, sondern auch seelische, wie Isolation, Demütigung, Zwang, Geringschätzung usw. Was macht es zum Beispiel mit der Seele des Menschen, wenn er gegenwärtig sein muss, heimlich ausspioniert zu werden, Telefonüberwachung usw. weil er vielleicht als potenziell Terror Verdächtiger gilt (neues BKA Gesetz), oder bei Telekom oder Lidl arbeitet ( siehe die Verletzungen der Bürgerrechte und Datenschutzgesetze durch die Telekom und dem Lidlkonzern) ? Auch ist anzuerkennen, dass Not relativ ist und subjektiv empfunden wird. Ein hungernder Afrikaner wird wahrscheinlich die Existenzangst eines Europäers, der sich plötzlich seine Genüsse oder kulturellen Anregungen nicht mehr leisten kann, wenig verstehen. Für eine von Arbeitslosigkeit betroffene Mitteleuropäische Familie fühlt es sich aber durchaus bedrohlich an, wenn sie sich z.B. gewohnte Familienausflüge plötzlich nicht mehr leisten kann.

 

Gewaltlosigkeit

 

Warum aber sich nicht dagegen Auflehnen? Ist das nicht besser, als den Frust an Schwächeren auslassen? Sind die gegenwärtig politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen nicht doch Schuld an den Missständen?

Es geht mir als Betroffener nicht darum dafür zu plädieren, sich schweigend alles gefallen zu lassen und den berechtigten Unmut zu unterdrücken, noch geht es mir darum Schuldige zu suchen, sondern um Auseinandersetzung mit der Not der Zeit und neue gewaltlose Strategien zur Überwindung zu suchen.

Auflehnung und Protest gegen die herrschenden Bedingungen, würde den Erwartungen der Regierenden entgegenkommen und Ihnen die Rechtfertigung zum gewalttätigen Einschreiten geben. Die alten politischen Strukturen und Modelle würden verfestigt, bzw. noch ungünstiger verschärft. Selbst bei einem Sieg der Aufständischen im Sinne einer Revolution würden doch keine neuen, günstigeren, der Zeit angemessenen sozialen Modelle entstehen, sondern sich nur die Machtstrukturen ändern.

Angenommen es würden Ausschreitungen und lautstarke Proteste gegen die sozialen Missstände völlig unterbleiben und statt dessen die betroffenen Bürger Ihre Kraft dazu verwenden Veranstaltungen und Eingaben mit neuen, schöpferischen Gedanken zur Gestaltung des sozialen Zusammenlebens einbringen, dann wäre die Strategie der Aufrüstung und Polizeigewalt völlig sinnlos, die Polizeikräfte arbeitslos und die politisch Verantwortlichen bloßgestellt und kämen nicht so einfach davon. Sie würden ins Leere laufen und müssten sich wirklich etwas Neues einfallen lassen um Ihrer Verantwortung für die sozialen Bedingungen der Bürger gerecht zu werden.

 

Ein positives Beispiel zeigt eine Begebenheit im der Geschichte Gandhis. In der Zeit, als Indien noch eine Kolonie Englands war, lebte ein großer Teil der Bevölkerung Indiens vom Weben und Färben, verarmte aber vollständig, da die Einführung des englischen Tuches ihnen die Arbeit nahm. Statt zu Protesten aufzurufen oder mit Gewalt sich die benötigten Nahrungsmittel zu beschaffen, gab er den Rat, dass jeder Inder nur noch indisches Tuch trug. Die englischen Stoffe wurden boykottiert. England versuchte zwar durch Verurteilung Gandhis die Umsetzung dieser Idee zu verhindern, aber es konnte nicht wirklich gelingen, denn wie sollte man Menschen dazu zwingen, statt selbst gewebter Kleidung, englisches Tuch zu tragen, ohne sich als gewalttätiger Unterdrücker vor der Weltöffentlichkeit zu offenbaren. Niemand aus der Kampagne griff in irgend einer Weise die englischen Kolonialherren an oder gaben diesen Anlässe in irgend einer Weise ein gewaltsames Durchgreifen rechtfertigen zu können. Zwar gab es auf dem Weg zur Unabhängigkeit Indiens immer wieder ungerechtfertigte Übergriffe von Seiten Englands, mit harten Verlusten auf Seiten der Bevölkerung, aber gegen die konsequente Einhaltung der gewaltfreien Strategie, war es England unmöglich seine gewalttätigen Methoden auf Dauer moralisch zu rechtfertigen und durchzuhalten.

 

Das Beispiel zeigt deutlich, dass Gewaltfreiheit kein ängstliches kuschen ist, sondern ein mutiges Einstehen für eine Idee und das Aufzeigen von Ungerechtigkeit, ohne die eigen Interessen dem anderen gewaltsam aufzwingen, mit der Bereitschaft durch die letzten hilflosen gewalttätigen Gesten des Gegners auch Verluste und Schmerzen zu erleiden. Möglich wurde dies aber nur, weil es nicht nur um eine Ablehnung einer bestehenden Situation ging, sondern um ein klare, praktische Zukunftsvision die der Zeit angemessen war.

Auf die Verhältnisse der gegenwärtigen Situation in der westlichen Welt bezogen bedeutet dies, nicht einfach nur gegen Nato sein oder sonstige Einrichtungen und Gegebenheiten der sozialen und politischen Strukturen, sondern es bedarf konkreter Ziele, Gedanken und Vorstellungen, die einer zeitgemäßen Wirklichkeit entsprechen.

 

Neue schöpferische Gedanken zur sozialen Ordnung

 

Ein Blick auf die gegenwärtigen politischen Proteste und Auseinandersetzungen zeigt, dass viele Gruppierungen den Schwerpunkt ganz auf den Protest gegen etwas legen: gegen Nato, gegen Harz4, gegen Globalisierung usw., aber nur wenige auch Vorstellungen für etwas haben, ein konkretes Bild von einer günstigeren sozialen Ordnung. Bei den Gruppierungen, die auch konkretere Projekte und Zukunftsvorstellungen entwickeln möchten, liegt oft eine gewisse Hilflosigkeit vor, weil sie bei der Entwicklung Ihrer Vorstellungen doch auf alte, für unsere Zeit untaugliche Modelle zurückgreifen. Je nach Lager mehr kommunistisch, sozialistisch oder kapitalistisch, marktwirtschaftlich oder auch kirchlich karitativ.

Meines Erachtens erfordert aber die menschliche Entwicklung einen Schritt in eine ganz neue soziale Ordnung.

Aus Stammeskulturen und kleineren Königreichen haben sich größere Monarchien und Kaiserreiche gebildet. Die Monarchien wurden durch die Republiken als Staatsform abgelöst, demokratische oder diktatorische. In der gegenwärtigen Zeit sind in Europa und Amerika die demokratischen Staatsformen mit kapitalistischer Ausprägung und den Werten der freien Marktwirtschaft dominant. Vor noch kurzer Zeit spielte der Kommunismus und die soziale Marktwirtschaft eine größere Rolle. Entstanden sind die Begriffe und die damit verbundenen Vorstellungen von Kommunismus und Kapitalismus, freie oder soziale Marktwirtschaft aus der Situation, die sich aus der Industrialisierung ergeben haben. Jeder der aber auf die gegenwärtigen Verhältnisse schaut, wird doch zugeben müssen, dass es die „Arbeit“, mit den vielen an der Produktion von Wirtschaftsgütern Beschäftigten, in dem Masse und der Form wie zur Wirtschaftswunderzeit gar nicht mehr gibt und dass vermutlich auch in den ärmeren Ländern mit noch billigen Arbeitskräften in Zukunft der Mensch durch Computer immer mehr ersetzt wird. Das durch Bismarck in Deutschland eingeführte Kranken- und Sozialversicherungswesen war sicher ein großer Fortschritt, aber doch zugeschnitten auf seine Zeit. Trotzdem wird heute noch immer versucht, die sozialen Probleme mit den Modellen der Vergangenheit zu lösen, obwohl die Arbeit sicher neu definiert werden müsste und die damaligen sozialen Strukturen längst nicht mehr existieren. Die Ideen von Kommunismus, Kapitalismus usw. sind einmal neu entstanden. Warum sollen wir nicht den Mut haben neue Ideen jenseits von Kommunismus und Kapitalismus zu kreieren, auch wenn sie im ersten Moment utopisch erscheinen?

 

Eine solche zukunftstaugliche, praktische Vorstellung zu einer zeitgemäßen und damit auch zu verwirklichenden Vorstellung ist meines Erachtens die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Menschen, die nach gründlicher Erwägung und freier Entscheidung sich hinter diesen Gedanken stellen und Ihn konsequent und mit gewaltfreien Methoden vertreten, werden mit Sicherheit ein großes Kraftpotential freisetzen und größere Aussichten haben ihre Lebensqualität zu verbessern, als diejenigen, die sich durch die äußeren Bedingungen zu emotional aufgeladenen Gewaltaktionen provozieren lassen.

 

 

Methoden

 

Es bleibt noch die Frage nach der praktischen Umsetzung, damit ein solcher Gedanke auch in die Verwirklichung kommt. Damit neue Gedanken und Impulse auch die Kraft zur Verwirklichung haben, benötigen sie eine genügende, anziehende Ausstrahlung, eine wirkliche Authentizität. Authentizität und Kraft bekommen sie meiner Erfahrung nach, indem sie immer wieder nach allen Richtungen hin gründlich durchdacht und ganz konkret vorgestellt werden. Dazu gehört auch die Anerkennung, dass der Mensch nicht nur in einer physischen, materiellen Welt lebt, sondern auch in einer seelischen und geistigen Realität. Was bedeutet dies konkret zum Beispiel für die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens?

Stecke ich in wirtschaftlicher Bedrängnis, zum Beispiel als Sozialhilfeempfänger, entsteht der natürliche Wunsch nach einer Verbesserung und der Gedanke des Bedingungslosen Grundeinkommens könnte in mir Begeisterung auslösen: „ Genau, dass ist es, wenn ich einfach so ein Grundeinkommen hätte, das mir meinen Lebensunterhalt garantiert, ohne ständig diese oder jene Auflagen und bürokratischen Prozeduren erfüllen zu müssen, wären meine Probleme gelöst.“ Bliebe ich bei diesem Wusch stehen, so wäre es nur eine unrealistische Sehnsucht. Mehr Kraft würde der Gedanke schon bekommen, wenn ich mir ganz lebendig vorstelle, wie ich mein Leben gestalten werde, wenn ich ein Grundeinkommen hätte und mir auch Gedanken mache, wie die Idee so eingebracht werden kann, dass sie sich auch durchsetzen kann. Andere von der Idee überzeugen, nach dem Motto:“Gemeinsam sind wir stark.“ würde dem ganzen noch mehr Schubkraft geben. Es würde aber doch auf einer Ebene bleiben, die ganz aus einem egoistischen Standpunkt entspringt, wenn es auch mehrere Egoisten sind. Mit Sicherheit würde dies den Widerstand von Menschen hervorrufen, die in einer anderen Situation stehen, denn mit dieser alleinigen egoistischen Position könnte man überspitzt auch auf den Gedanken kommen, ich brauche mehr Geld, überfallen wir eine Bank. Anders sieht es aus, wenn ich auch die seelische Ebene mit einbeziehe. Eine gesunde Seele strebt nach Beziehung, Gemeinschaft und Entwicklung. Vom Standpunkt des Seelischen würde man auch den Mitmenschen sehen und den Gedanken des Bedingungslosen Grundeinkommens so durchdringen und die Vorstellung so gestalten, dass er zu einem Aufbau und Fortschritt für die Mitmenschen wird. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen nach einem Modell aus dieser Motivation durchdacht und gestaltet, würde denjenigen, die wohlhabend sind nichts wegnehmen und auch niemanden hindern zu arbeiten oder nach größerem Wohlstand zu streben, sondern im Gegenteil mehr Freiheit und Kreativität freisetzen. Wie anders wäre die Arbeit, wenn sie nicht aus wirtschaftlichem Zwang, sondern aus dem Wunsch nach Tätigkeit und oder mehr Wohlstand motiviert wäre? Eine Vorstellung, geboren aus einem Menschenbild, dass dem Menschen eine gesunde Seele mit dem Wunsch nach Entwicklung und echter Gemeinschaft zugesteht, mit dem Gedanken, ich möchte für einen seelischen Fortschritt und Aufbau für die Gemeinschaft arbeiten und dazu als ein Baustein für eine Grundsicherung aller eintreten, wird mehr Substanz und Ausstrahlung entwickeln, als ein alleiniges: „Ich will für mich eine Grundsicherung“.

 

 

Aus spiritueller Sicht

 

Spirituelle Lehrer wie zum Beispiel Heinz Grill und Rudolf Steiner betonen in Ihren Werken den Entwicklungsgedanken in der Menschwerdung, dass heißt, sowohl die Menschheit insgesamt, als auch der Einzelne trägt in sich eine Kraft, die ständig nach Wachstum, seelisch-geistiger Vervollkommnung und Freiheit drängt. In der Geisteswissenschaft wird dieser Prozess mit dem werden eines Ich oder auch Individuation benannt. Dies entspricht in etwa dem Begriff des Selbst oder Selbstwerdung im Yoga.

So wie der einzelne Mensch verschiedene Entwicklungsphasen von der Geburt bis zum reifen Menschen durchläuft, macht auch die Menschheit insgesamt Entwicklungsphasen, die mit den aufeinander folgenden Kulturepochen identisch sind, durch. Jede dieser Kulturepochen geht mit der Entwicklung neuer Fähigkeiten und Möglichkeiten einher, mit dem Ziel einer größer werdenden Freiheit und Verantwortung. Ein Kind ist noch abhängig von der Versorgung durch die Eltern und trägt wenig Verantwortung. Im Laufe der Entwicklung erwirbt es immer mehr Fähigkeiten und wächst zum Erwachsenen mit mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiraum. Die Menschheit war im Beginn noch ganz Abhängig von den Göttern oder Ihrem Schöpfer und entwickelt immer mehr eigene Schöpferkräfte, Freiheit und tritt damit immer mehr in eine Eigenverantwortung.

Das Leben zeigt, dass die Entwicklungsphasen eines Menschen durch allerlei Hindernisse wie Erziehungsfehler, Krankheiten und andere Hindernisse gestört sein kann und oder der Erwachsene nicht genügend Eigenaktivität und Verantwortung übernehmen will.

Genauso zeigen die verschiedenen Kulturepochen äußere oder selbst gemachte Hindernisse auf dem Weg zur Entwicklung von mehr Freiheit und Eigenverantwortung. Ein Zeichen für die gesunde Entwicklung eines Ich im Sinne des Yoga, ist die Fähigkeit sich selbst Ziele zu setzen. Eine empfehlenswerte Lektüre zum Thema spirituelle Zielsetzung, ist die Broschüre: „ Die geistige Bedeutung des Geldes. Die Entwicklung eines spirituellen Zielkonzeptes.“ von Heinz Grill, erschienen im Lammers-Koll-Verlag (www.lammers-koll-verlag.de).

 

Eine neue Art des Friedens

Ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen, ausgehend von einer Zielsetzung:

a) spirituell: „es soll die Individuation des Menschen gefördert werden“

b) seelisch: ich möchte für einen seelischen Fortschritt und Aufbau für die Gemeinschaft arbeiten und dazu als ein Baustein für eine Grundsicherung aller eintreten“

c)materiell: „ich möchte meine Existenz durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen sichern, damit ich in Freiheit entscheiden kann, was ich als Arbeit für mich und meinen Luxus oder für das Gemeinwesen leisten will.“

Auf legale und gewaltlose Weise erkämpft, wäre meines Erachtens eine echte Alternative zu Protesten und ein Beitrag zu einer neuen Art des Friedens.

 

Gerhard Himmel


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7. April 2009 2 07 /04 /April /2009 19:28

Gedanken zur Friedensarbeit, sozialer Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit

 

Einleitung

In diesem Artikel möchte ich darstellen, welche Friedenskonflikte Europa in unmittelbarer Zukunft bevorstehen, dass es auf keinen Fall zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen darf und dass es wichtig ist an Stelle von Protesten sich neue Lebensinhalte und Zukunftsperspektiven zu setzen.

Die gegenwärtige Finanzkrise hat in Ihren negativen Auswirkungen längst noch nicht ihren Höhepunkt erreicht und für viele Menschen, auch in den bisher reichen Ländern Mitteleuropas, wird es Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not bedeuten. Dies ist auch den Regierenden bewusst und in Deutschland zum Beispiel wird daran gearbeitet, die Gesetze zur Bundeswehr so zu ändern, dass es leichter wird, die Bundeswehr auch bei inneren Krisen einzusetzen. Offiziell dient es der Sicherheit gegen terroristische Anschläge, insgeheim wird aber mit Unruhen durch unzufriedene Bevölkerungsgruppen gerechnet. Auch die Polizeikräfte werden schon geschult, wie gegen aufständische Arbeitslose vorgegangen werden kann. Der Staat hat die Aufgabe für sozialen Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen und wirtschaftliche und soziale Not seiner Bürger bestmöglich abzuwenden. Es nicht verwunderlich, dass er in weiser Voraussicht mit dem Unmut vieler in Not geratener rechnet, denn die zur Abwendung der Wirtschaftskrise zur Zeit propagierten Mittel, Steuergelder in ein längst überfälliges Wirtschaftssystem zu investieren kann wohl kaum dazu in der Lage sein die Not finanziell Schwächerer zu lindern und wird zu Recht auch als ungerecht empfunden. Ein Mensch, der Aufgrund von Misswirtschaft und Spekulation von Seiten der Finanzmanager seinen Arbeitsplatz verliert und mit ansehen muss, wie die gleichen Finanzmanager mit Steuerzuwendungen belohnt werden, er selbst aber im Falle einer Verschuldung mit aller Härte angegangen wird, hat natürlicherweise Grund sich zu ärgern. Noch hält sich dies in Grenzen, da doch stille Hoffnung besteht, der Staat wird schon wissen was er tut und den Versprechungen geglaubt wird, die getroffenen Maßnahmen kommen am Ende auch Ihm zugute und führen in alte Zeiten des Wirtschaftswunders zurück. Es steht aber zu erwarten, dass die Situation sich bis zum Herbst noch dramatisch verschärft und den sozialen Frieden gefährdet.

Ein weiterer existenter Krisenherd wird sich bis zum Herbst ausweiten, das Problem der afrikanischen Migranten. Auf Grund der Klimaveränderungen werden immer größere Gebiete Afrikas unbewohnbar, Hunger und Elend treiben die Bewohner in die wohlhabenderen Länder Europas. Italien stellt zur Zeit eine 30.000 Mann starkes Militärkontingent auf um Migranten abzuwehren.

Wie die aktuellen Demonstrationen zum Gipfeln zeigen, gibt es schon jetzt viele Menschen, die mit den Lösungsansätzen der Vaterländer nicht einverstanden sind und protestieren, teils friedlich, teils mit Gewalt.

 

Not und Existenzangst erhöhen die Gewaltbereitschaft

 

Untersuchungen der Friedensforschung belegen, dass Gewaltbereitschaft und soziale Unruhen mit Hunger, Armut und sozialer Not steigen. Ein Mensch, der seine Existenz gefährdet sieht bekommt es mit der Angst zu tun und sucht natürlicher weise einen Ausweg. Die Angst ist aber ein schlechter Ratgeber und wenn diese Emotion den Menschen beherrscht steigen Gewalt und Aggressionsbereitschaft. Der Alltag zeigt, dass die aus Angst geborene Aggression viele Gesichter hat und sich in der Regel durchaus nicht immer gegen den Verursacher richtet, sondern oftmals gegen Schwächere richtet oder auch durch geschickte Manipulation auf vermeintliche Feinde projiziert und von Mächtigen ausgenutzt wird. Es ließen sich viele Beispiele dafür anführen, wie Mobbing am Arbeitsplatz, Gewalt in der Familie, Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit oder denken wir an das 3. Reich und Nationalsozialismus. War da nicht auch eine Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit vorausgegangen? Die Nationalsozialisten haben schnell den Feind betitelt, die Wirtschaft durch Aufrüstung angekurbelt und durch Ideologie das angeschlagene Selbstbewusstsein der Deutschen aufgerichtet. Heute nicht mehr möglich?

Des weiteren zeigt das Leben, dass es nicht nur wirtschaftliche Nöte sind, die den Menschen in Existenznot bringen, sondern auch seelische, wie Isolation, Demütigung, Zwang, Geringschätzung usw. Was macht es zum Beispiel mit der Seele des Menschen, wenn er gegenwärtig sein muss, heimlich ausspioniert zu werden, Telefonüberwachung usw. weil er vielleicht als potenziell Terror Verdächtiger gilt (neues BKA Gesetz), oder bei Telekom oder Lidl arbeitet ( siehe die Verletzungen der Bürgerrechte und Datenschutzgesetze durch die Telekom und dem Lidlkonzern) ? Auch ist anzuerkennen, dass Not relativ ist und subjektiv empfunden wird. Ein hungernder Afrikaner wird wahrscheinlich die Existenzangst eines Europäers, der sich plötzlich seine Genüsse oder kulturellen Anregungen nicht mehr leisten kann, wenig verstehen. Für eine von Arbeitslosigkeit betroffene Mitteleuropäische Familie fühlt es sich aber durchaus bedrohlich an, wenn sie sich z.B. gewohnte Familienausflüge plötzlich nicht mehr leisten kann.

 

Gewaltlosigkeit

 

Warum aber sich nicht dagegen Auflehnen? Ist das nicht besser, als den Frust an Schwächeren auslassen? Sind die gegenwärtig politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen nicht doch Schuld an den Missständen?

Es geht mir als Betroffener nicht darum dafür zu plädieren, sich schweigend alles gefallen zu lassen und den berechtigten Unmut zu unterdrücken, noch geht es mir darum Schuldige zu suchen, sondern um Auseinandersetzung mit der Not der Zeit und neue gewaltlose Strategien zur Überwindung zu suchen.

Auflehnung und Protest gegen die herrschenden Bedingungen, würde den Erwartungen der Regierenden entgegenkommen und Ihnen die Rechtfertigung zum gewalttätigen Einschreiten geben. Die alten politischen Strukturen und Modelle würden verfestigt, bzw. noch ungünstiger verschärft. Selbst bei einem Sieg der Aufständischen im Sinne einer Revolution würden doch keine neuen, günstigeren, der Zeit angemessenen sozialen Modelle entstehen, sondern sich nur die Machtstrukturen ändern.

Angenommen es würden Ausschreitungen und lautstarke Proteste gegen die sozialen Missstände völlig unterbleiben und statt dessen die betroffenen Bürger Ihre Kraft dazu verwenden Veranstaltungen und Eingaben mit neuen, schöpferischen Gedanken zur Gestaltung des sozialen Zusammenlebens einbringen, dann wäre die Strategie der Aufrüstung und Polizeigewalt völlig sinnlos, die Polizeikräfte arbeitslos und die politisch Verantwortlichen bloßgestellt und kämen nicht so einfach davon. Sie würden ins Leere laufen und müssten sich wirklich etwas Neues einfallen lassen um Ihrer Verantwortung für die sozialen Bedingungen der Bürger gerecht zu werden.

 

Ein positives Beispiel zeigt eine Begebenheit im der Geschichte Gandhis. In der Zeit, als Indien noch eine Kolonie Englands war, lebte ein großer Teil der Bevölkerung Indiens vom Weben und Färben, verarmte aber vollständig, da die Einführung des englischen Tuches ihnen die Arbeit nahm. Statt zu Protesten aufzurufen oder mit Gewalt sich die benötigten Nahrungsmittel zu beschaffen, gab er den Rat, dass jeder Inder nur noch indisches Tuch trug. Die englischen Stoffe wurden boykottiert. England versuchte zwar durch Verurteilung Gandhis die Umsetzung dieser Idee zu verhindern, aber es konnte nicht wirklich gelingen, denn wie sollte man Menschen dazu zwingen, statt selbst gewebter Kleidung, englisches Tuch zu tragen, ohne sich als gewalttätiger Unterdrücker vor der Weltöffentlichkeit zu offenbaren. Niemand aus der Kampagne griff in irgend einer Weise die englischen Kolonialherren an oder gaben diesen Anlässe in irgend einer Weise ein gewaltsames Durchgreifen rechtfertigen zu können. Zwar gab es auf dem Weg zur Unabhängigkeit Indiens immer wieder ungerechtfertigte Übergriffe von Seiten Englands, mit harten Verlusten auf Seiten der Bevölkerung, aber gegen die konsequente Einhaltung der gewaltfreien Strategie, war es England unmöglich seine gewalttätigen Methoden auf Dauer moralisch zu rechtfertigen und durchzuhalten.

 

Das Beispiel zeigt deutlich, dass Gewaltfreiheit kein ängstliches kuschen ist, sondern ein mutiges Einstehen für eine Idee und das Aufzeigen von Ungerechtigkeit, ohne die eigen Interessen dem anderen gewaltsam aufzwingen, mit der Bereitschaft durch die letzten hilflosen gewalttätigen Gesten des Gegners auch Verluste und Schmerzen zu erleiden. Möglich wurde dies aber nur, weil es nicht nur um eine Ablehnung einer bestehenden Situation ging, sondern um ein klare, praktische Zukunftsvision die der Zeit angemessen war.

Auf die Verhältnisse der gegenwärtigen Situation in der westlichen Welt bezogen bedeutet dies, nicht einfach nur gegen Nato sein oder sonstige Einrichtungen und Gegebenheiten der sozialen und politischen Strukturen, sondern es bedarf konkreter Ziele, Gedanken und Vorstellungen, die einer zeitgemäßen Wirklichkeit entsprechen.

 

Neue schöpferische Gedanken zur sozialen Ordnung

 

Ein Blick auf die gegenwärtigen politischen Proteste und Auseinandersetzungen zeigt, dass viele Gruppierungen den Schwerpunkt ganz auf den Protest gegen etwas legen: gegen Nato, gegen Harz4, gegen Globalisierung usw., aber nur wenige auch Vorstellungen für etwas haben, ein konkretes Bild von einer günstigeren sozialen Ordnung. Bei den Gruppierungen, die auch konkretere Projekte und Zukunftsvorstellungen entwickeln möchten, liegt oft eine gewisse Hilflosigkeit vor, weil sie bei der Entwicklung Ihrer Vorstellungen doch auf alte, für unsere Zeit untaugliche Modelle zurückgreifen. Je nach Lager mehr kommunistisch, sozialistisch oder kapitalistisch, marktwirtschaftlich oder auch kirchlich karitativ.

Meines Erachtens erfordert aber die menschliche Entwicklung einen Schritt in eine ganz neue soziale Ordnung.

Aus Stammeskulturen und kleineren Königreichen haben sich größere Monarchien und Kaiserreiche gebildet. Die Monarchien wurden durch die Republiken als Staatsform abgelöst, demokratische oder diktatorische. In der gegenwärtigen Zeit sind in Europa und Amerika die demokratischen Staatsformen mit kapitalistischer Ausprägung und den Werten der freien Marktwirtschaft dominant. Vor noch kurzer Zeit spielte der Kommunismus und die soziale Marktwirtschaft eine größere Rolle. Entstanden sind die Begriffe und die damit verbundenen Vorstellungen von Kommunismus und Kapitalismus, freie oder soziale Marktwirtschaft aus der Situation, die sich aus der Industrialisierung ergeben haben. Jeder der aber auf die gegenwärtigen Verhältnisse schaut, wird doch zugeben müssen, dass es die „Arbeit“, mit den vielen an der Produktion von Wirtschaftsgütern Beschäftigten, in dem Masse und der Form wie zur Wirtschaftswunderzeit gar nicht mehr gibt und dass vermutlich auch in den ärmeren Ländern mit noch billigen Arbeitskräften in Zukunft der Mensch durch Computer immer mehr ersetzt wird. Das durch Bismarck in Deutschland eingeführte Kranken- und Sozialversicherungswesen war sicher ein großer Fortschritt, aber doch zugeschnitten auf seine Zeit. Trotzdem wird heute noch immer versucht, die sozialen Probleme mit den Modellen der Vergangenheit zu lösen, obwohl die Arbeit sicher neu definiert werden müsste und die damaligen sozialen Strukturen längst nicht mehr existieren. Die Ideen von Kommunismus, Kapitalismus usw. sind einmal neu entstanden. Warum sollen wir nicht den Mut haben neue Ideen jenseits von Kommunismus und Kapitalismus zu kreieren, auch wenn sie im ersten Moment utopisch erscheinen?

 

Eine solche zukunftstaugliche, praktische Vorstellung zu einer zeitgemäßen und damit auch zu verwirklichenden Vorstellung ist meines Erachtens die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Menschen, die nach gründlicher Erwägung und freier Entscheidung sich hinter diesen Gedanken stellen und Ihn konsequent und mit gewaltfreien Methoden vertreten, werden mit Sicherheit ein großes Kraftpotential freisetzen und größere Aussichten haben ihre Lebensqualität zu verbessern, als diejenigen, die sich durch die äußeren Bedingungen zu emotional aufgeladenen Gewaltaktionen provozieren lassen.

 

 

Methoden

 

Es bleibt noch die Frage nach der praktischen Umsetzung, damit ein solcher Gedanke auch in die Verwirklichung kommt. Damit neue Gedanken und Impulse auch die Kraft zur Verwirklichung haben, benötigen sie eine genügende, anziehende Ausstrahlung, eine wirkliche Authentizität. Authentizität und Kraft bekommen sie meiner Erfahrung nach, indem sie immer wieder nach allen Richtungen hin gründlich durchdacht und ganz konkret vorgestellt werden. Dazu gehört auch die Anerkennung, dass der Mensch nicht nur in einer physischen, materiellen Welt lebt, sondern auch in einer seelischen und geistigen Realität. Was bedeutet dies konkret zum Beispiel für die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens?

Stecke ich in wirtschaftlicher Bedrängnis, zum Beispiel als Sozialhilfeempfänger, entsteht der natürliche Wunsch nach einer Verbesserung und der Gedanke des Bedingungslosen Grundeinkommens könnte in mir Begeisterung auslösen: „ Genau, dass ist es, wenn ich einfach so ein Grundeinkommen hätte, das mir meinen Lebensunterhalt garantiert, ohne ständig diese oder jene Auflagen und bürokratischen Prozeduren erfüllen zu müssen, wären meine Probleme gelöst.“ Bliebe ich bei diesem Wusch stehen, so wäre es nur eine unrealistische Sehnsucht. Mehr Kraft würde der Gedanke schon bekommen, wenn ich mir ganz lebendig vorstelle, wie ich mein Leben gestalten werde, wenn ich ein Grundeinkommen hätte und mir auch Gedanken mache, wie die Idee so eingebracht werden kann, dass sie sich auch durchsetzen kann. Andere von der Idee überzeugen, nach dem Motto:“Gemeinsam sind wir stark.“ würde dem ganzen noch mehr Schubkraft geben. Es würde aber doch auf einer Ebene bleiben, die ganz aus einem egoistischen Standpunkt entspringt, wenn es auch mehrere Egoisten sind. Mit Sicherheit würde dies den Widerstand von Menschen hervorrufen, die in einer anderen Situation stehen, denn mit dieser alleinigen egoistischen Position könnte man überspitzt auch auf den Gedanken kommen, ich brauche mehr Geld, überfallen wir eine Bank. Anders sieht es aus, wenn ich auch die seelische Ebene mit einbeziehe. Eine gesunde Seele strebt nach Beziehung, Gemeinschaft und Entwicklung. Vom Standpunkt des Seelischen würde man auch den Mitmenschen sehen und den Gedanken des Bedingungslosen Grundeinkommens so durchdringen und die Vorstellung so gestalten, dass er zu einem Aufbau und Fortschritt für die Mitmenschen wird. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen nach einem Modell aus dieser Motivation durchdacht und gestaltet, würde denjenigen, die wohlhabend sind nichts wegnehmen und auch niemanden hindern zu arbeiten oder nach größerem Wohlstand zu streben, sondern im Gegenteil mehr Freiheit und Kreativität freisetzen. Wie anders wäre die Arbeit, wenn sie nicht aus wirtschaftlichem Zwang, sondern aus dem Wunsch nach Tätigkeit und oder mehr Wohlstand motiviert wäre? Eine Vorstellung, geboren aus einem Menschenbild, dass dem Menschen eine gesunde Seele mit dem Wunsch nach Entwicklung und echter Gemeinschaft zugesteht, mit dem Gedanken, ich möchte für einen seelischen Fortschritt und Aufbau für die Gemeinschaft arbeiten und dazu als ein Baustein für eine Grundsicherung aller eintreten, wird mehr Substanz und Ausstrahlung entwickeln, als ein alleiniges: „Ich will für mich eine Grundsicherung“.

 

 

Aus spiritueller Sicht

 

Spirituelle Lehrer wie zum Beispiel Heinz Grill und Rudolf Steiner betonen in Ihren Werken den Entwicklungsgedanken in der Menschwerdung, dass heißt, sowohl die Menschheit insgesamt, als auch der Einzelne trägt in sich eine Kraft, die ständig nach Wachstum, seelisch-geistiger Vervollkommnung und Freiheit drängt. In der Geisteswissenschaft wird dieser Prozess mit dem werden eines Ich oder auch Individuation benannt. Dies entspricht in etwa dem Begriff des Selbst oder Selbstwerdung im Yoga.

So wie der einzelne Mensch verschiedene Entwicklungsphasen von der Geburt bis zum reifen Menschen durchläuft, macht auch die Menschheit insgesamt Entwicklungsphasen, die mit den aufeinander folgenden Kulturepochen identisch sind, durch. Jede dieser Kulturepochen geht mit der Entwicklung neuer Fähigkeiten und Möglichkeiten einher, mit dem Ziel einer größer werdenden Freiheit und Verantwortung. Ein Kind ist noch abhängig von der Versorgung durch die Eltern und trägt wenig Verantwortung. Im Laufe der Entwicklung erwirbt es immer mehr Fähigkeiten und wächst zum Erwachsenen mit mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiraum. Die Menschheit war im Beginn noch ganz Abhängig von den Göttern oder Ihrem Schöpfer und entwickelt immer mehr eigene Schöpferkräfte, Freiheit und tritt damit immer mehr in eine Eigenverantwortung.

Das Leben zeigt, dass die Entwicklungsphasen eines Menschen durch allerlei Hindernisse wie Erziehungsfehler, Krankheiten und andere Hindernisse gestört sein kann und oder der Erwachsene nicht genügend Eigenaktivität und Verantwortung übernehmen will.

Genauso zeigen die verschiedenen Kulturepochen äußere oder selbst gemachte Hindernisse auf dem Weg zur Entwicklung von mehr Freiheit und Eigenverantwortung. Ein Zeichen für die gesunde Entwicklung eines Ich im Sinne des Yoga, ist die Fähigkeit sich selbst Ziele zu setzen. Eine empfehlenswerte Lektüre zum Thema spirituelle Zielsetzung, ist die Broschüre: „ Die geistige Bedeutung des Geldes. Die Entwicklung eines spirituellen Zielkonzeptes.“ von Heinz Grill, erschienen im Lammers-Koll-Verlag (www.lammers-koll-verlag.de).

 

Eine neue Art des Friedens

Ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen, ausgehend von einer Zielsetzung:

a) spirituell: „es soll die Individuation des Menschen gefördert werden“

b) seelisch: ich möchte für einen seelischen Fortschritt und Aufbau für die Gemeinschaft arbeiten und dazu als ein Baustein für eine Grundsicherung aller eintreten“

c)materiell: „ich möchte meine Existenz durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen sichern, damit ich in Freiheit entscheiden kann, was ich als Arbeit für mich und meinen Luxus oder für das Gemeinwesen leisten will.“

Auf legale und gewaltlose Weise erkämpft, wäre meines Erachtens eine echte Alternative zu Protesten und ein Beitrag zu einer neuen Art des Friedens.

 

Gerhard Himmel

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14. Februar 2009 6 14 /02 /Februar /2009 20:11
Vom 6.2.- 8.2.2009 fand in München eine Friedenskonferenz als Gegenbewegung zur NATO Sicherheitskonferenz statt, mit den Referenten Jakob von Uexküll, Stockholm, Begründer des alternativen Friedensnbelpreis und World Futre Council, sowie Dr. Mary-Wynne Ashford, Ärztin, Autorin und Associate Professor an der University of Victoria, Kanada, Ex-Präsidentin der IPPNW und Professor Werner Ruf, lehrte Politik an der Uni Kassel, Friedensforscher. Als Moderator Hans Christoph von Sponeck, ehem. UNO-Koordinator für den Irak.
Ferner gab es ein Diskussionsforum mit den Referenten und eines mit geladenen Vertretern der SPD, FDP, der Grünen und der Linken.
Einige Punkte waren für mich besonders bemerkenswert.
1. Fast alle waren sich einig in der Einschätzung, dass die noch größeren Kriegsgefahren, als es der Nahostkrieg und die Problematik in Irak und Afganistan zur Zeit sind, unmittelbar vor der Tür stehen und hervorgerufen werden durch den Klimawandel, der schon jetzt Teile in der Welt, unbewohnbar machen durch Wassermangel und zu Flüchtlingsbewegungen führen. Insider wissen, das die Miltärs der reichen Nationen gerade jetzt aufrüsten mit Hinsicht auf die Eroberung und Verteidigung von Wasserressourcen und Abwehr von Flüchtlingen. Für Europa wird ein sehr großer Flüchtlingsansturm aus Nordafrika erwartet, der die jetzigen Probleme  weit in den Schatten stellen.
2. Interessant war auch die Weltkartendarstellung, die zeigte, dass besonders die Regionen der Welt besonders hart von der Klimawandlung betroffen sind, die zu den ärmeren rechnen und gerade nicht soviel zur Umweltverschmutzung beitragen.
3. Hoffnungsvoll waren unabhängige Statistiken, die aufzeigten, dass die Arbeit der zivilen Friedensarbeit in der Vergangenheit positive Früchte hervorgebracht hat, die zur Verringerung von Konfliktherden geführt hat.
4. Es gab viele Diskussionsbeiträge, die aufbauend, inspirierend , weiterführend und sachlich waren und so die rein polemischen und polarisierenden, ehr destruktiven Beiträge, begrenzen konnten.
5. Besonders beachtenswert fand ich die Feststellung von mehreren fachlich kompetenten und politsch aktiven Teilnehmern, dass die bisherigen Werte und Strukturen von Kapitalismus, Marktwirtschaft und Kommunismus keine tragenden Impulse mehr für eine hoffnungsvollere und friedlichere Zukunft geben können und die Zeit für einen Neubau, für die Schaffung neuer Strukturen und Zukunftsperspektiven reif ist, Sie selbst aber, trotz langjähriger Erfahrung und Auseinandersetzung noch ratlos vor dieser Anforderung stehen und auf der Suche nach neuen Impulsen sind.

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